Yoga & Kommunikation

Yoga  Kommunikation Strategien Modellen Gewaltfreien Kommunikation Marshall B. Rosenberg Freiburg | Yogatoday

Yoga ist mehr als die individuelle Praxis. Die Yoga-Praxis wirkt auf unser gesamtes Wesen und durch unser Tun und Handeln sogar auf die ganze Gesellschaft. Dies wird besonders deutlich im Bereich der Kommunikation. Durch achtsame Kommunikation schlagen wir eine Brücke zwischen der privaten Yoga-Praxis und dem Leben und Wirken im Alltag. In der Art und Weise, wie wir mit anderen in Kontakt treten, setzen wir Yoga direkt um. Der individuelle Veränderungs-Prozess, der durch Yoga angestoßen wird, lässt uns positiver, zuversichtlicher und wohlwollender auf das Leben und unsere Beziehungen mit anderen blicken. Dies äußert sich darin, wie wir mit anderen verbal oder non-verbal kommunizieren. Der Geist der Freundlichkeit wird in die Gesellschaft hineingetragen und trägt im Kleinen zur kollektiven Bewusstseins-Veränderung bei. So bekommt unsere Yoga-Praxis auch eine soziale Komponente, das transformative Potential des Yoga wirkt weit über uns als Individuen hinaus.

Daher liegt mir unsere Kommunikation besonders am Herzen. Kommunikations-Modelle und Kommunikations-Strategien können uns helfen, ein feines Gespür für unsere Sprache zu entwickeln, bewusst an unseren eigenen Kommunikations-Mustern zu arbeiten und dafür zu sorgen, mit den Menschen in unserem Umfeld offen und klar zu kommunizieren. Der gewaltfreie Ansatz des Yoga findet beispielsweise Beachtung im Konzept der Gewaltfreien Kommunikation von Marshall B. Rosenberg.
 
Es bietet sich an, dieses oder andere Konzepte in kleinen Gruppen gemeinsam zu üben und zu trainieren. Alte Kommunikations-Muster werden hinterfragt und gegebenenfalls durch hilfreichere Strategien und bewusstere Wort-Wahl ersetzt. Es geht darum, sich ehrlich auszudrücken, Verantwortung zu übernehmen und klar zu sprechen. Da unsere Sprache unser Denken und Fühlen widerspiegelt, setzt auch der bewusste Umgang mit Sprache - ebenso wie das Üben von Yoga auf der Matte - einen Prozess des Wandels in Gang, einen Prozess, der uns ehrlicher und offener mit unseren Mitmenschen in Kontakt treten lässt. Empathie für andere und Empathie für uns selbst bilden die Quelle dieser Sprache, die von Herzen kommt und die uns hilft, gut für uns und andere zu sorgen. Rosenberg nennt daher sein Konzept auch "eine Sprache des Lebens". Ich betrachte dieses achtsame Sprechen als eine große Herausforderung und vertraue auf die Hinweise in den klassischen Yoga-Texten und dem Yoga-Sutra des Patanjali, wo es heißt, dass das Ziel durch unablässiges Üben und das Üben mit Hingabe erreicht wird.